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Die Streckenangaben für Baden-Württemberg beinhalten neben der Anzahl der erlegten Tiere auch die verendet aufgefundenen
Tiere, sowie die Verkehrsverluste durch Straßenverkehr und Eisenbahn. So erklären sich auch die Streckenangaben für Wild
ohne Jagdzeit.
Der Wert der Jagdstatistik wird häufig verkannt. Die ersten Jagdstreckenaufzeichnungen in Baden-Württemberg reichen zurück
bis ins Jahr 1582 und stammen aus dem Hause Fürstenberg. Für die Rekonstruktion ehemaliger Verbreitungsgebiete z.B. von Wolf,
Bär, Luchs oder Rothirsch, die im Rahmen der Bearbeitung des Anfang 2005 erscheinenden Grundlagenwerks „Säugetiere
Baden-Württemberg“ durchgeführt wurden, sind die Jagdstrecken häufig die einzigen Quellen, die überhaupt zur
Verfügung stehen.
Heute ist die Jagdstatistik die einzige langjährige und flächendeckende Informationsquelle über unsere Wildarten. Der Bedarf
an Informationen über Wildtiere hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen und wird wahrscheinlich noch weiter steigen. Die
Jagdstatistik ist aber nicht nur für wildbiologische Zwecke unverzichtbar. Die Daten werden zunehmend auch für Fragen des Natur-
und Artenschutzes und für verschiedene GIS-Anwendungen (GIS = Geographisches Informationssystem) benötigt, z.B. für folgende
Fragestellungen:
- Verbreitung und Populationsentwicklung von Tierarten
- Gefährdung/Rote Liste
- Wanderwege/Wanderkorridore von Tierarten
- Standort von Grünbrücken
- Monitoringprogramme und Kartierungen
- Beurteilung von Wildunfällen
- Landschaftsökologische GIS-Modelle
Für diesen Zweck müssen die Jagdstrecken allerdings hinreichend differenziert erhoben werden und mit geringem Aufwand zu
bearbeiten sein. Dies ist in Baden-Württemberg seit einigen Jahren mit Einführung einer EDV-gestützten Jagdstatistik
gewährleistet.
Seit Gründung der Wildforschungsstelle im Dezember 1987 werden die Jagdstrecken von der Wildforschungsstelle nach den Angaben der
Unteren Jagdbehörden und der Forstdirektionen zusammengestellt.
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Andreas Elliger