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Reproduction and first feeding of whitefish – highly influenced by climate change?

Projektleitung



Dr. Alexander Brinker
Bearbeitung Barnaby Roberts
Gefördert durch DFG
Laufzeit

04/20 - 03/23

Der Felchen ist der wichtigste Fisch für die Fischerei am Bodensee. In den letzten Jahren sind die Fänge von Felchen dramatisch zurückgegangen und so auch die regionale Selbstversorgung von 100 % auf nur noch einen Bruchteil. Mehrere Faktoren tragen zu diesem Rückgang bei. Dazu gehören als erstes und wichtigstes die Verringerung der Produktivität des Sees durch sinkende Phosphorwerte aber auch die massive Zunahme der Stichlingspopulation im Freiwasser des Sees. Das Hauptziel des Projekts ist es, die heutigen und zukünftigen Auswirkungen des Klimas auf die Felchenbestände im Bodensee zu untersuchen und festzustellen, wie groß die Rolle des Klimawandels beim jüngsten und zukünftigen Rückgang der Felchen sein könnte. Zu diesem Zweck werden eine Reihe von Labor- und Feldexperimenten durchgeführt, die sich auf die Embryogenese und die frühen Lebensstadien der Felchen konzentrieren. Zusätzlich werden wilde Felchenlarven und -jungfische beprobt, um diese bisher weitgehend unbekannte Lebensphase zu beleuchten. Insbesondere soll in dem Projekt untersucht werden, ob der Klimawandel eine zeitliche Entkopplung zwischen Felchenlarven und ihrer Beute verursacht und ob eine solche Fehlanpassung eine Ursache für den beobachteten Rekrutierungsverlust der Felchen in der erwachsenen Population sein könnte.

Vorläufige Ergebnisse zeigen bereits einige interessante Besonderheiten auf. Zum Beispiel hatten die Embryogenese-Experimente spätere Schlupftermine als ähnliche Experimente, die in den späten 1980er Jahren an Bodensee-Felchen durchgeführt wurden. Diese Ergebnisse könnten darauf hindeuten, dass sich die Felchenpopulation bereits an das Klima anpasst. Die Analyse des Mageninhalts von Felchenlarven zeigt eine sehr variable, ortsabhängige Ernährung. Dies deutet darauf hin, dass Felchenlarven sehr flexibel sind, was ihre Nahrung angeht, und zeigt darüber hinaus, wie variabel die Zusammensetzung der Wirbellosengemeinschaft im Bodensee-Litoral auf lokaler Ebene ist.

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