Region südl. Albvorland, Alb-Donau-Kreis
Verband: Bioland

Betriebsspiegel
Gesamtfläche: |
125 ha |
Grünland: |
10 ha |
Viehbestand: |
130 Melkende 57 Aufzuchtrinder 42 Kälber unter 6 Monate |
Rasse: |
Fleckvieh |
Haltungsform: |
A (Liegeboxenlaufstall + Laufhof) |
Leistungsniveau: |
7.700 kg Milch/Kuh/Jahr |
Kalbungen: |
kontinuierlich |
Melksystem: |
Melkstand |
Höhenlage: |
500 m ü. NN |
Niederschlag: |
800 mm/Jahr |
Temperatur im Jahresmittel: |
8,0 °C |
Hauptbodenart: |
sandiger Lehm |
Ertragsschätzung Grünland: |
95 dt TM/Jahr |
AK Rinderhaltung: |
4,5 |
Weidehaltung
Weidefläche gesamt: |
26 ha |
mit Kühen beweidetes Grünland: |
10 ha |
mit Kühen beweidetes Ackerland: |
16 ha |
Start d. Weidesaison: |
Anfang April |
Ende d. Weidesaison: |
Mitte Oktober |
Weidende Tiergruppen: |
Laktierende, Trockenstehende, Jungvieh |
Weidestrategie: |
Tag- bis Vollweide (12-20 h/Tag) |
Weidefläche pro Kuh: |
1.000 m² |
Weidesystem: |
Kurzrasenweide |
Rolle des Weidefutters: |
Proteinfutter |
Weidebesonderheiten: |
großer Bestand, Weide größtenteils auf Ackerflächen |
Porträt
Aufgrund eines geringen Grünlandanteils an den Betriebsflächen stellt Ackerfutter eine wichtige Grundlage der Milcherzeugung der Familie Mast dar. Dabei befinden sich auch die meisten Weiden auf Ackerflächen rund um die Hofstelle. Herausforderungen ergeben sich durch die Maßnahmen, die zum Erhalt des Ackerstatus im fünfjährigen Turnus erforderlich werden: Teile der ohnehin begrenzten Weideflächen fallen aufgrund des Umbruchs regelmäßig weg und die insgesamt 26 ha können nicht im vollen Umfang genutzt werden. In Zusammenhang mit der Bestandsgröße ergibt sich so eine Belastung der verbleibenden Flächen, die relativ bald sehr kurz abgeweidet sind und zur Lückenbildung neigen. Vor diesem Hintergrund strebt der Betrieb eine Verbesserung der Weidebestände und damit einhergehend eine Erhöhung des Weidefutteranteils an.
Hinsichtlich des obligatorischen Weidegangs aller Pflanzenfresser im Rahmen der ökologischen Tierhaltung setzt sich der Betrieb auch mit Fragestellungen der Kälberweide auseinander: Durch bauliche Erweiterungen der Hofstelle stehen dauerhaft verfügbare, stallnahe Flächen aktuell nur eingeschränkt zur Verfügung. Aufgrund des integrierten Laufhofs kann der Betrieb allerdings mit einem geringeren Weideumfang operieren („Bewegungsweide“). Ein dauerhaft selbstbestimmter Wechsel zwischen Stall und Weide lässt sich für die Kälber aktuell nicht umsetzen, da die ständige Öffnung der Stallhülle für starke Zugluft im Innenraum sorgt. So werden auch mögliche bauliche Anpassungen des Kälberstalls in den Blick genommen.
Problemstellungen: |
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betriebliche Wünsche: |
möglichst viel Weidezeit und Weidefutter für Kühe, Steigerung der Grobfutterleistung, Umsetzung der Kälberweide ohne nennenswerte Entwicklungseinbußen und in direkter Stallnähe |
Zielsetzungen: |
Leistungsfähigkeit der Weidebestände steigern, mehr Ertrag, Schaffung dauerhaft praktikabler Weidemöglichkeiten für Kälber |
Lösungsansätze
- Grünland:
- Bestandssanierung mittels Striegeln und Nachsaat geeigneter Arten
- Übernutzte Weideflächen zur Erholung schonen
- vorübergehende Reduktion der täglichen Besatzzeit
- schnellerer Wechsel der Weideflächen zur Vermeidung zu geringer Verbisshöhen
- flexible Reaktion auf Narbenzustand, angepasste Besatzzeit und -stärke
- eingeschränkte Nutzung bei ungünstiger Witterung, um Neubildung von Trittschäden und Lücken zu vermeiden
- langfristig Verbesserung der Flächenverfügbarkeit, insbesondere durch umbruchlose Maßnahmen zum Erhalt des Ackerstatus in Absprache mit Behörde
- Kälberweide:
- Durchbruch oder Einebnung eines Erdwalls zur Erschließung von Weideflächen
- Umsetzung einer Stundenweide für Kälber ohne Möglichkeit des Stallzugangs
- Nutzung von Lamellen in Stallöffnungen bzw. Einbau kleinerer Tore an anderer Stelle, um eigenständigen Wechsel zwischen Stall und Weide zu ermöglichen
