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Michaela, Karl und Alexander Mast GbR

Region südl. Albvorland, Alb-Donau-Kreis
Verband: Bioland

Betriebsspiegel

Gesamtfläche:

125 ha

Grünland:

10 ha

Viehbestand:

130 Melkende

57 Aufzuchtrinder

42 Kälber unter 6 Monate

Rasse:

Fleckvieh

Haltungsform:

A (Liegeboxenlaufstall + Laufhof)

Leistungsniveau:

7.700 kg Milch/Kuh/Jahr

Kalbungen:

kontinuierlich

Melksystem:

Melkstand

Höhenlage:

500 m ü. NN

Niederschlag:

800 mm/Jahr

Temperatur im Jahresmittel:

8,0 °C

Hauptbodenart:

sandiger Lehm

Ertragsschätzung Grünland:

95 dt TM/Jahr

AK Rinderhaltung:

4,5

Weidehaltung

Weidefläche gesamt:

26 ha

mit Kühen beweidetes Grünland:

10 ha

mit Kühen beweidetes Ackerland:

16 ha

Start d. Weidesaison:

Anfang April

Ende d. Weidesaison:

Mitte Oktober

Weidende Tiergruppen:

Laktierende, Trockenstehende, Jungvieh

Weidestrategie:

Tag- bis Vollweide (12-20 h/Tag)

Weidefläche pro Kuh:

1.000 m²

Weidesystem:

Kurzrasenweide

Rolle des Weidefutters:

Proteinfutter

Weidebesonderheiten:

großer Bestand, Weide größtenteils auf Ackerflächen

Porträt

Aufgrund eines geringen Grünlandanteils an den Betriebsflächen stellt Ackerfutter eine wichtige Grundlage der Milcherzeugung der Familie Mast dar. Dabei befinden sich auch die meisten Weiden auf Ackerflächen rund um die Hofstelle. Herausforderungen ergeben sich durch die Maßnahmen, die zum Erhalt des Ackerstatus im fünfjährigen Turnus erforderlich werden: Teile der ohnehin begrenzten Weideflächen fallen aufgrund des Umbruchs regelmäßig weg und die insgesamt 26 ha können nicht im vollen Umfang genutzt werden. In Zusammenhang mit der Bestandsgröße ergibt sich so eine Belastung der verbleibenden Flächen, die relativ bald sehr kurz abgeweidet sind und zur Lückenbildung neigen. Vor diesem Hintergrund strebt der Betrieb eine Verbesserung der Weidebestände und damit einhergehend eine Erhöhung des Weidefutteranteils an.

Hinsichtlich des obligatorischen Weidegangs aller Pflanzenfresser im Rahmen der ökologischen Tierhaltung setzt sich der Betrieb auch mit Fragestellungen der Kälberweide auseinander: Durch bauliche Erweiterungen der Hofstelle stehen dauerhaft verfügbare, stallnahe Flächen aktuell nur eingeschränkt zur Verfügung. Aufgrund des integrierten Laufhofs kann der Betrieb allerdings mit einem geringeren Weideumfang operieren („Bewegungsweide“). Ein dauerhaft selbstbestimmter Wechsel zwischen Stall und Weide lässt sich für die Kälber aktuell nicht umsetzen, da die ständige Öffnung der Stallhülle für starke Zugluft im Innenraum sorgt. So werden auch mögliche bauliche Anpassungen des Kälberstalls in den Blick genommen.

Problemstellungen:

  • großer Rinderbestand
  • geringe Weidefläche mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit, erschwerte Grünlandetablierung aufgrund trockener Verhältnisse,
  • erschwerte bauliche Voraussetzungen zur optimalen Umsetzung der Kälberweide

betriebliche Wünsche:

möglichst viel Weidezeit und Weidefutter für Kühe, Steigerung der Grobfutterleistung, Umsetzung der Kälberweide ohne nennenswerte Entwicklungseinbußen und in direkter Stallnähe

Zielsetzungen:

Leistungsfähigkeit der Weidebestände steigern, mehr Ertrag, Schaffung dauerhaft praktikabler Weidemöglichkeiten für Kälber

Lösungsansätze

  • Grünland:
    • Bestandssanierung mittels Striegeln und Nachsaat geeigneter Arten
    • Übernutzte Weideflächen zur Erholung schonen
    • vorübergehende Reduktion der täglichen Besatzzeit
    • schnellerer Wechsel der Weideflächen zur Vermeidung zu geringer Verbisshöhen
    • flexible Reaktion auf Narbenzustand, angepasste Besatzzeit und -stärke
    • eingeschränkte Nutzung bei ungünstiger Witterung, um Neubildung von Trittschäden und Lücken zu vermeiden
    • langfristig Verbesserung der Flächenverfügbarkeit, insbesondere durch umbruchlose Maßnahmen zum Erhalt des Ackerstatus in Absprache mit Behörde
  • Kälberweide:
    • Durchbruch oder Einebnung eines Erdwalls zur Erschließung von Weideflächen
    • Umsetzung einer Stundenweide für Kälber ohne Möglichkeit des Stallzugangs
    • Nutzung von Lamellen in Stallöffnungen bzw. Einbau kleinerer Tore an anderer Stelle, um eigenständigen Wechsel zwischen Stall und Weide zu ermöglichen
Übersicht über arrondierte Flächen mit Möglichkeit zur Weidenutzung (grün = Kühe, rot = Jungvieh, violett = Kälber).
Eine undichte Narbe ist nicht tragfähig, die Fläche leidet insbesondere bei Nässe unter dem Vertritt der schweren Fleckvieh-Rinder.
Ein großer Rinderbestand bei begrenzter Flächenverfügbarkeit birgt Herausforderungen im Weidemanagement.
Bei dauerhafter Öffnung der großen Folienrolltore droht stärkere Zugluft im Kälberstall
Ein Erdwall muss zur Erschließung passender Weideflächen für die Kälber durchbrochen oder eingeebnet werden.