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Bioökonomie

Silphie

Das Landwirtschaftliche Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) informiert über die Bedeutung der Bioökonomie für die Landwirtschaft und insbesondere für Biogasanlagen. 

Die Bioökonomie wird als Wirtschaftskonzept verstanden, das auf der nachhaltigen und kreislauforientierten Nutzung biologischer Ressourcen basiert. Im ländlichen Raum bietet die Bioökonomie Potenziale zur Förderung regionaler Wirtschaftsstrukturen und zur Erschließung neuer Wertschöpfungsmöglichkeiten.

Baden-Württemberg hat 2019 eine Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie verabschiedet, die für den Zeitraum 2025-2029 fortgeschrieben wurde. Als integraler Bestandteil dieser Strategie wurde am 28. Juni 2023 die Biogas-Strategie Baden-Württemberg veröffentlicht. Diese erkennt die Schlüsselrolle von Biogasanlagen in der Transformation hin zu einer nachhaltigen Bioökonomie an und zielt darauf ab, deren Potenzial umfassend zu nutzen.

Biogasanlagen entwickeln sich dabei zunehmend zu vielseitigen Verarbeitungszentren für organische Stoffe. Im Energiesektor demonstrieren sie ihre Leistungsfähigkeit zum Beispiel durch die Produktion von Strom in Blockheizkraftwerken und die Einspeisung von Abwärme in kommunale Wärmenetze. Diese Vielfalt der Anwendungen macht Biogasanlagen zu einem zentralen Element in der Transformation des Energiesystems hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Biogasanlage von oben

Die Biogasproduktion zeichnet sich nicht nur durch ihre energetischen Potenziale aus, sondern auch durch die Erzeugung stofflicher Nebenprodukte. Die anfallenden Gärreste erweisen sich als vielseitig einsetzbar: Sie dienen als Ausgangsmaterial für Dünger, ersetzen Torf in gärtnerischen Anwendungen und lassen sich zu Fasern verarbeiten. Fasern finden zum Beispiel Anwendung in der Verpackungsindustrie. Ein weiteres zukunftsträchtiges Feld ist die Extraktion spezifischer chemischer Verbindungen aus den Reststoffen, was neue Wertschöpfungsketten eröffnet.

Zahlreiche dieser innovativen Ansätze stehen noch am Beginn ihrer Entwicklung. Die Transformation zu einer biobasierten Wirtschaft ist ein komplexer Prozess, der über rein technische Innovationen hinausgeht. Er erfordert gleichermaßen Veränderungen im Konsumverhalten der Verbraucher sowie Anpassungen bestehender Marktstrukturen. Durch das Zusammenspiel von technologischem Fortschritt, gesellschaftlichem Wandel und ökonomischer Neuausrichtung kann der Übergang von einer auf fossilen Rohstoffen basierenden zu einer auf erneuerbaren Ressourcen aufbauenden Wirtschaft gelingen.

Zur Förderung dieser Transformation hat das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) einen Beratungs- und Informationsdienst am Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) eingerichtet. Das LAZBW fungiert dabei als Impulsgeber und Vermittler für die Entwicklung und praktische Umsetzung bioökonomischer Konzepte, mit besonderem Schwerpunkt auf landwirtschaftliche Biogasanlagen. Durch gezielte Beratungsangebote und Fortbildungsmaßnahmen unterstützt es Biogasanlagenbetreiber in ihrer Weiterentwicklung. Darüber hinaus fördert das LAZBW aktiv den Wissensaustausch zwischen Praxis, Forschung und Politik, um Innovationen voranzutreiben und die Branche zukunftsfähig zu gestalten.

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