Projektbeschreibung und Methodik
Rotfuchs und Feldhase sind Charakterarten unserer Kulturlandschaft. Beide Arten verzeichneten in den vergangenen Jahrzehnten starke Veränderungen in ihrer Bestandsdichte. Während es für den Rotfuchs nach Eindämmung der Tollwut, einer natürlichen Populationsregulation des Beutegreifers, durch die Tollwutimmunisierung Anfang der 1980er Jahre steil bergauf ging, erlebt der Feldhase seit Jahrzehnten einen Rückgang und hat sich mittlerweile auf deutlich niedrigerem Niveau stabilisiert Feldhasenmonitoring.
Rotfuchs und Feldhase sind als „Räuber und Beute“ miteinander verbunden. Wie genau diese Interaktion aussieht und welchen Einfluss der Rotfuchs auf die Population des Feldhasen hat, darüber wird kontrovers diskutiert.
In einem Langzeitprojekt werden beide Arten in einer Modellregion in Oberschwaben untersucht. Mit Hilfe der GPS-Sendertechnik wird das Raum-Zeit-Verhalten der beiden Arten erforscht. Ergänzt werden diese Informationen durch Erhebungen zum Lebensraum: Vegetation, Wetterdaten und Verfügbarkeit von Nahrungsressourcen werden analysiert, um die Mechanismen im Gefüge der beiden Arten und ihres Lebensraums besser zu verstehen. Ziel ist es, mehr darüber zu erfahren wie die beiden Arten interagieren, welchen Einfluss der Rotfuchs auf den Feldhasen hat und welche Strategien der Feldhase anwendet, um nicht zur Beute zu werden.
Darüber hinaus untersuchen wir die Rolle von Agrarumweltmaßnahmen (z.B. Blühbrachen) und welche Rolle sie für Feldhasen (Deckung) spielen und ob Rotfüchse diese Strukturen gezielt nach Feldhasen und anderen Beutetieren absuchen. Diese Erkenntnisse sind die Basis für die Weiterentwicklung und Neugestaltung von aktuellen und zukünftigen Agrarumweltmaßnahmen, beispielsweise Allianz für Niederwild.
Dr. Janosch Arnold
Dr. Johanna Arnold