Es wird erwartet, dass sich das Ökosystem des Bodensees in den nächsten Jahrzehnten aufgrund der Wechselwirkungen zwischen der fortschreitenden Klimaerwärmung und invasiven Arten, wie der weiteren Ausbreitung der Quaggamuschel, erheblich verändern wird. Das Projekt „SeeWandel-Klima: Modellierung der Folgen von Klimawandel und Neobiota für den Bodensee“ hat zum Ziel, Projektionen zur Abschätzung der Folgen des Klimawandels und der Auswirkungen invasiver Arten auf das Ökosystem Bodensee und dessen nachhaltige Nutzung zu erstellen. Hierfür werden praxisbezogene Simulationsmodelle entwickelt, die die sich verändernde Biologie und Ökologie des Bodensees für die nächsten Jahrzehnte prognostizieren.
Die FFS leitet in dem Projekt das Teilprojekt 2: Folgen von Klimawandel-verursachter phänologischer Entkopplung im Nahrungsnetz des Bodensees.
Projektleitung | Dr. Alexander Brinker, Dr. Jan Baer |
Bearbeitung | Barnaby Roberts |
Laufzeit |
Juli 2023 bis Ende 2027 |
In diesem Teilprojekt sollen durch die Fischereiforschungsstelle (FFS) zentrale angewandte Forschungsfragen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Nahrungsnetze und damit die Ökosystemfunktionen der großen Seen der Alpenregion beantwortet werden. Die Kernfrage des Projekts, ob ein klimawandel-verursachter phänologischer Mismatch wesentlich verantwortlich für die beobachteten Rückgänge der Felchen ist, soll dabei durch fischereiliche Freilandstudien untersucht werden. Denn nur über direkte Probenahmen, Verhaltensbeobachtungen und die Analyse der Nahrungswahl der Felchen ist es möglich, bisherige weitgehend theoretische Annahmen mit realen Fakten zu untermauern.
Die FFS wird daher bisher fehlende essenzielle Felddaten erheben, die beispielsweise aufzeigen sollen, welche Wasserschichten adulte Felchen unter dem Einfluss des Klimawandels vom Frühsommer bis in den Herbst aufsuchen, und den Zeitpunkt des Felchenschlupfes sowie die Entwicklung der Felchenlarven in ihren ersten Lebenswochen dokumentieren. Diese Daten sind mit den Daten der anderen Teilprojekte (räumliche und zeitliche Verteilung des Zooplanktons, saisonale Temperaturschichtung bei verschiedenen Klimaszenarien) wesentliche Grundlage, um darauf aufbauend Modelle zur zukünftigen Bestandsentwicklung zu entwerfen und dann Handlungsoptionen für die Zukunft aufzuzeigen.

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