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Bewirtschaftung von Moorböden auf Dauergrünland

Die intensive landwirtschaftliche Nutzung entwässerter Moore stellt eine große Emissionsquelle von Treibhausgasen dar. Eine Anhebung des Wasserstands auf landwirtschaftlich genutzten Moore reduziert diese Emissionen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele. Oberflächennahe Wasserstände lassen jedoch eine Fortführung der Acker- oder intensiven Grünlandnutzung, wie sie auf vielen Flächen aktuell praktiziert wird, nicht zu. Stattdessen muss eine alternative Nutzung erfolgen. Dafür kommen sogenannte Paludikulturen in Frage, also nässeverträgliche Pflanzenarten, die auf Moorböden angebaut werden. Dies ist jedoch häufig mit einer Umstellung der bisherigen Arbeits- und Betriebsabläufe verbunden und erfordert in vielen Fällen eine alternative Wertschöpfung.

In Baden-Württemberg gibt es etwa 45.000 ha Moorflächen, was ca. 1,3 % der Landesfläche ausmacht. Davon sind etwa 22.000 ha als Grünland- und 2.000 ha Ackerlandfläche. Der größte Anteil der Moorfläche Baden-Württembergs befindet sich in den Regionen Allgäu, Oberschwaben und der Bodenseeregion.   

Am LAZBW Aulendorf wird daran gearbeitet, das Wissen zur technischen Umsetzung einer Wiedervernässung, zum Anbau verschiedener Paludikulturen und zum Aufbau entsprechender Wertschöpfungsketten zu bündeln und in die Praxis zu vermitteln. Fokus liegt insbesondere auf möglichen Nutzungsformen wiedervernässter Moore auf Grünland in den Regionen Allgäu, Oberschwaben und Bodensee. Dazu werden Informationsmaterialien zur Umsetzung der Wiedervernässung und zum Anbau und zur Nutzung von Paludikulturen erstellt, Projekte zum Anbau von Paludikulturen geplant und Vernetzungstreffen mit Akteuren in der Region durchgeführt, die im Bereich der Bewirtschaftung von Moorböden tätig sind. 

Anbauflyer "Nassweide"

Anbauflyer "Nasswiese"

Anbauflyer "Schilf"