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Fischökologische Auswirkungen von Krebssperren

Projektleitung Dr. Christoph Chucholl
Bearbeitung Dr. Christoph Chucholl
Gefördert durch Fischereiabgabe
Laufzeit

11/12 - 10/15

Ziel

Die Ausbreitung invasiver nordamerikanischer Flusskrebse, insbesondere des Signalkrebses, ist die Hauptursache für den fortschreitenden Rückgang unserer heimischen Flusskrebse. Zum Schutz der heimischen Flusskrebse ist es folglich zielführend, die Invasion der fremden Arten durch Ausbreitungsbarrieren, sogenannte Krebssperren, zu stoppen, um dauerhaft sichere Refugien zu schaffen. Notwendig ist diese Strategie vor allem zum Schutz von Steinkrebsen und Dohlenkrebsen, die fast ausschließlich kleine Oberlaufgewässer besiedeln und auf diesen Lebenraumtyp angewiesen sind. Andererseits könnten sich Krebssperren aber potenziell nachteilig auf Fische auswirken. In dem Projekt sollen daher mögliche Auswirkungen von Krebssperren auf Fische in B.-W. umfassend analysiert und bewertet werden. Im Fokus steht dabei die spezialisierte Fischfauna der Oberlaufgewässer, da Krebssperren nur dort sinnvoll sind.

Arbeitsschritte / angewandte Methoden

Ein zentraler Projektbestandteil ist eine detaillierte Situationsanalyse für Baden-Württemberg. In dieser wird anhand von aktueller und vorhergesagter Verbreitung der Fisch- und Flusskrebsarten untersucht, wo Krebssperren zum Schutz heimischer Flusskrebse notwendig sind, beziehungsweise in naher Zukunft sein werden, und welche Fischarten in welchem Umfang von diesen Krebssperren betroffen wären. Grundlagen für diese Betrachtung sind u.a. nischenbasierte Artverbreitungsmodelle und das Fischartenkataster der FFS, in dem Fisch- und Krebsvorkommen landesweit erfasst sind. Daneben werden mögliche Synergie-Effekte von Krebssperren mit Maßnahmen zur Sicherung der Fischseuchen-Hygiene (Beibehaltung der bestehenden seuchenfreien Gebiete) geprüft und Literaurstudien durchgeführt. Konkrete Umsetzungen von Krebssperren während der Projektlaufzeit werden außerdem durch enge fachliche Zuarbeit und Beratung unterstützt.

Ein Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) - Foto: FFS/LAZBW

Veröffentlichungen

Chucholl, C. (2014): Ausbreitungssperren für invasive Signalkrebse zum Schutz stark gefährdeter heimischer Flusskrebse in der Bottwar. AUF AUF 2: 30–33

Chucholl, C., Chucholl, F., Epp, L. & Brinker, A. (2022): Management of invasive, plague-carrying signal crayfish by physical exclusion barriers. Management of Biological Invasions 13(1): 147–167, doi: 10.3391/mbi.2022.13.1.09

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