Laufzeit | 01.04.2025-31.12.2026 |
Projektpartner |
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Förderung | Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) |
Moorböden setzen im entwässerten Zustand hohe Mengen an Treibhausgasen frei. Daher ist die Anhebung des Wasserstands in Mooren ein wichtiger Baustein in der Erreichung der gesetzlich festgelegten Klimaschutzziele. Allerdings bedingen hohe Wasserstände auf landwirtschaftlich genutzten Flächen eine angepasste Bewirtschaftung, die eine Umstellung der bisherigen Arbeits- und Betriebsabläufe umfasst. Derzeit sind viele Bewirtschaftungsoptionen für nasse Niedermoorstandorte, wie der Anbau von Paludikulturen zur stofflichen Verwertung, nicht ohne Weiteres in Milchviehbetriebe integrierbar. Außerdem werden die Flächen für die Futtererzeugung von Milchkühen benötigt. Daher sind praxistaugliche Konzepte essentiell, die speziell auf Milchviehbetriebe angepasst sind.
Das Projekt „Grünlandbewirtschaftung mit Milchkühen auf Moor- und Anmoorböden“ (Moormilch) zielt darauf ab, praxisorientierte Lösungen für die nachhaltige Grünlandbewirtschaftung auf Moor- und Anmoorböden in Baden-Württemberg mit der landwirtschaftlichen Praxis zu entwickeln, insbesondere in den moorreichsten Regionen Allgäu und Oberschwaben. Dabei ist der Fokus auf der Entwicklung von Lösungen mit und für die landwirtschaftliche Praxis mit Milchkühen.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von angepassten Nutzungsmöglichkeiten, die eine geringe Umstellung der Betriebe in der Region erfordern. Das bedeutet, dass praxisnahe Alternativen untersucht werden sollen, bei denen keine umfassende Umstrukturierung des Gesamtbetriebes notwendig ist.
Frühere Versuche haben gezeigt, dass der Anbau von Rohrschwingel (Festuca arundinacea) eine praktikable Option für feuchte Niedermoore mit einem akzeptablen Futterwert darstellt. Daher wird der Anbau von Rohrschwingel auf Versuchs- und Demonstrationsflächen erfolgen, um Erfahrungen mit dem Anbau zu sammeln und Wissen an Praktiker weiterzugeben. Zusätzlich wird ein Fütterungsversuch mit Rohrschwingel als Teil der Futterration bei Milchvieh durchgeführt, um mögliche Leistungseinbußen zu ermitteln.
Im Rahmen des Projekts werden außerdem Vermarktungsstrategien untersucht, um die höheren Kosten einer solchen Bewirtschaftung zu kompensieren, wobei die lokalen Molkereien ein wichtiger Akteur in diesem Prozess sind. Schließlich wird auch die Klimarelevanz dieser Maßnahmen durch Treibhausgasmessungen an den Versuchsstandorten untersucht und bewertet.

Lena Weber