Effektive Schwarzwildbejagung
Die steigende Population des Wildschweines in Deutschland und Europa verursacht Schäden und kann zudem als Seuchenträger (Bsp: ASP – Afrikanische Schweinepest) fungieren. Die Situation erfordert eine deutliche Verbesserung im Management dieser Art. Das wichtigste Instrument zum Schwarzwildmanagement ist die Jagd.
Im Zuge des Maßnahmenpakets zur ASP-Prävention stellte das Land Baden-Württemberg 2019 an der Wildforschungsstelle Aulendorf Berufsjäger zur Weiterentwicklung von Bejagungsstrategien und zur Information & Beratung der Jäger und Jagdverwaltungen ein. Das Projekt „Beratung zur effektiven Schwarzwildbejagung“ der Berufsjäger an der Wildforschungsstelle Baden-Württemberg am LAZBW (WFS) hatte das Ziel jagdliches Knowhow zu vermitteln, aber auch aktuelle Ergebnisse aus der Wildforschung der Jägerschaft vorzustellen. Die Forschungsdaten vermitteln zum einen die Dringlichkeit der Jagdintensivierung in Hinblick auf Reproduktionsleistung und Anpassungsfähigkeit, zeigen aber auch für die Jagdpraxis relevantes Verhalten von besendertem Schwarzwild, wie Fluchtreaktion, Gefahrenvermeidung und das Raum-Zeit- Verhalten. Darauf aufbauend wurden verschiedene Jagdmethoden auf das Schwarzwild beleuchtet und auf Effektivität analysiert. Vorgestellt wurden diese Sachverhalte in Vorträgen, hauptsächlich bei Jägervereinigungen. Da sich gerade im jagdlichen Bereich theoretische Sachverhalte nicht immer Eins zu Eins in die Praxis umsetzen lassen, wurden zusätzlich ganztägige Praxisseminare zu den Themen Drückjagdplanung, Pirschjagd und Jagd mit dem Klettersitz durch die Berufsjäger angeboten. Das Projekt ist Anfang 2024 ausgelaufen.