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Das ASP-Kompetenzteam


Hintergrund und Ziel

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, von der nur Haus- und Wildschweine betroffen sind. Die Virusinfektion ist für Schweine ansteckend und verläuft für sie in über 95 % der Infektionen tödlich. Für den Menschen ist das Virus hingegen nicht gefährlich.

Die Tierseuche hat sich in den vergangenen Jahren von Osteuropa kommend in Zentraleuropa ausgebreitet und wurde erstmals im September 2020 bei Wildschweinen in Deutschland nachgewiesen. Da es zurzeit und auch in absehbarerer Zukunft keinen Impfstoff gegen das Virus geben wird, führt der Ausbruch der Seuche unweigerlich zu großen wirtschaftlichen Schäden bei den Schweinehaltungsbetrieben.

Vor dem Hintergrund eines drohenden Ausbruchsgeschehens der ASP in BW und den zu diesem Zeitpunkt mangelnden Erfahrungswerten im Umgang mit der Seuche, wurde 2018 das ASP-Kompetenzteam in Baden-Württemberg etabliert. Ziel und Auftrag des ASP-Kompetenzteams ist es, Maßnahmen bei Wildschweinen für das Szenario eines punktuellen ASP-Ausbruches aufzuarbeiten und in Empfehlungen für die Unteren Behörden zusammen zu fassen.

Struktur und Methodik

Das ASP-Kompetenzteam ist interdisziplinär aufgebaut: Es setzt sich aus Vertreter*innen der Veterinärverwaltung, des Forstes, der Landwirtschaft und der Wildtierbiologie zusammen und ist in der Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg am LAZBW in Aulendorf integriert. Das Team wurde bewusst interdisziplinär aufgestellt, um schon vor einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest die verschiedenen betroffenen Bereiche der Fachverwaltungen in den Planungen zu berücksichtigen und zu vernetzen.

Die Hauptaufgabe des ASP-Kompetenzteams besteht in der Vorbereitung auf einen punktuellen Ausbruch der ASP in Baden-Württemberg. Hierzu werden Maßnahmen zur Bekämpfung der ASP beim Wildschwein erarbeitet und deren praktische Umsetzung getestet. Unter diese Maßnahmen fallen z.B. der Zaunbau, die Fallwildsuche sowie die Beprobung und Bergung der Wildschweinkadaver. Zudem erarbeitet das ASP-Kompetenzteam jagdliche Managementmaßnahmen zur Reduktion des Schwarzwildbestandes innerhalb der Restriktionszonen.

Die Maßnahmen und Bekämpfungsstrategien werden dabei auf Grundlage der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse entwickelt. Bei der Ausarbeitung finden neben bereits eingesetzten Strategien und Erfahrungen aus anderen (Bundes-)Ländern, in denen die ASP bei Schwarzwild derzeit bekämpft wird oder erfolgreich bekämpft worden ist (z.B. Belgien oder Tschechien), auch neue Ideen eine entsprechende Berücksichtigung.

Eine weitere, zentrale Aufgabe des Teams ist die Wissensvermittlung der erarbeiteten Erkenntnisse an die unteren Verwaltungsbehörden des Landes Baden-Württemberg und der betroffenen Bevölkerung wie z.B. die Jäger- oder die Landwirtschaft. Hierzu finden in regelmäßigen Abständen Informationsveranstaltungen statt.

Das ASP-Kompetenzteam steht sowohl im Vorfeld als auch im ASP-Fall beratend und unterstützend den Behörden zur Verfügung, damit sich diese bestmöglich auf einen Ausbruch der ASP in Baden-Württemberg vorbereiten können.

Zeitraum: 2018 – 31.12.2024

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