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Folgen des Klimawandels und Handlungsempfehlungen für die Fischerei in Baden-Württemberg

Die Auswirkungen der Klimakrise auf die heimischen Gewässer und ihre Fischfauna sind bereits deutlich zu spüren und werden zukünftig in ihrer Intensität noch weiter zunehmen. Steigende Temperaturen mit langen Hitzeperioden und andauernden Trockenphasen wie im Sommer 2018 haben eindrücklich gezeigt, wie gefährdet unsere Fischarten durch Hitzestress und Austrocknung der Gewässer sein können und was uns ohne sofortige Gegenmaßnahmen bevorstehen wird. Neben den Hitze- und Trockenextremen im Sommer haben auch die milderen Winter mit höheren Wassertemperaturen einen Einfluss auf die Fischfauna. Kälteangepasste Fischarten wie beispielsweise Bachforellen und insbesondere die Trüsche brauchen nicht nur sommerkühle Gewässer, sondern auch kalte Winter für eine erfolgreiche Reproduktion. Wärmetolerantere Generalisten hingegen können vom Klimawandel profitieren, dazu zählen z. B. der Wels und der Karpfen. Durch die Klimakrise werden nicht nur heiße Tage und Trockenheit immer häufiger, auch werden Starkregenereignisse häufiger und stärker. Durch vermehrten Stoffeintrag durch Bodenerosion werden die Lebensräume der Fische ebenfalls negativ beeinflusst, z. B. können durch die Verschlammung geeignete Laichflächen verloren gehen.


In diesem Projekt soll erarbeitet werden, wie der Klimawandel in Baden-Württemberg die Fischfauna und die Gewässerökologie einschränken wird und welche Möglichkeiten zum Gewässerschutz bestehen. Maßnahmen zur Schaffung klimaresilienter Gewässer sollen evaluiert werden und die Ergebnisse zur Erstellung von Notfallmaßnahmen in akuten Gefährdungssituationen und von langfristigen Handlungsempfehlungen zum Erhalt der Fischfauna dienen.


Arbeitsschritte:

  • Weiterführende Modellierungen von Artverbreitungsprognosen unter zu erwartenden Klimaprognosen und damit sich verändernden Umweltparameter, aufbauend auf bereits entwickelten Prognosen aus dem abgeschlossenen Projekt „Fischökologische Auswirkungen des Klimawandels in den Fließgewässern Baden-Württembergs”
  • Untersuchungen von kleinskaligen Temperaturentwicklungen in heimischen Gewässern zur Evaluierung von Gewässerentwicklungsmaßnahmen: Welches Potential haben Kälterefugien wie beschattete Gewässerabschnitte, kühlere Zuflüsse und deren Mündungsbereiche, Grundwasseraufstöße, Renaturierungen zur Förderung von Klimaresilienz?
  • Erarbeitung von Notfallprogrammen und langfristigen Handlungsempfehlungen aus Ergebnissen eigener Datenerhebungen und Sichtung bestehender Literatur
Projektleitung
 
Dr. Alexander Brinker
Bearbeitung
 
Sarah Oexle
Gefördert durch
 
Fischereiabgabe B.-W.
Laufzeit
 
11/2019 - 10/2024
Gauchach bei Posthaus im Sommer 2019

Veröffentlichungen:
Oexle S., Basen T., Gaye-Siessegger J., Brinker A. (2021). Klimawandel und der Hitzesommer 2018: Folgen für die Fischbestände. Wasserwirtschaft 111(6): 25 - 28.

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